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Jose aus Tupa Mbae in Argentinien.
Wie in alten Zeiten In Tupá Mbaé kennt jeder jeden. Das Dörflein im Norden Argentiniens zählt nur 60 Menschen. José, seine Eltern und seine elf Geschwister machen fast ein Viertel der Einwohner aus! Sie wohnen in selbst gezimmerten Holzhütten im Grünen: im Regenwald nämlich, wo auch Nasenbären, Papageien und prächtige Schmetterlinge zu Hause sind. Der elfjährige José und die anderen Dorfbewohner gehören zum Volk der Guaraní. Ihre Vorfahren waren Ureinwohner Süd-amerikas. Jahrhundertelang lebten sie als Jäger und Ackerbauern von dem, was die Natur zu bieten hat.
Auch heute noch bauen die Menschen in Tupá Mbaé Kartoffeln, Kürbis, Maniok und Wassermelonen an. Vieles ist geblieben wie damals. Bloß:
Das Gebiet, in dem die Guarani leben, schrumpft, weil die Städte wachsen.
Und Touristen sind Teil ihres Lebens geworden. Wenn Reisebusse vorbei-kommen, führt José die Besucher umher und hofft, dass sie ihm etwas Geld geben. Im Gegenzug erfahren die Menschen etwas über das Dorf: etwa, dass es dort keinen Brunnen gibt. Mehrmals am Tag muss sich José darum einen Plastikeimer schnappen, Wasser im Fluss schöpfen und zurückschleppen.
Eine anstrengende Aufgabe! Viel mehr Spaß hat der Junge beim Fußballspielen und Musikmachen. Dazu versammeln sich die Guarani-Kinder im Schatten der Bäume. Zur Gitarre singen sie im Chor und schütteln Rasseln im Takt. In ihren Liedern erzählen sie von der Natur und dem Fluss Iguazú, an dem sie leben - wie schon ihre Urahnen Jahrhunderte zuvor.