Entkoppelt "Die Ausstellung" { 25 images } Created 20 Nov 2018
Tausende Jugendliche in Deutschland wachsen auf der Straße auf – ohne Eltern, ohne Schule oder Job und ohne festes Zuhause. Muss das sein der Eindruck, der im Vorbeigehen entsteht, is Doft ein anderer. Scheinbar haben diese jungen Leute bloß keine Lust auf Arbeit, wollen sich nicht anpassen, stören und provozieren ohne Not. Schnelle Urteile, die sich zu bestätigen scheinen, wenn Straßenkids sagen: Es ist meine freie Entscheidung, so zu leben. Doch bevor sich ein junger Mensch entkoppelt von der Gesellschaft, ist viel passiert. Jede Geschichte ist individuell, aber Druck, Stress und Gewalt haben fast alle erlebt – zu Hause oder in Einrichtungen, die ein Zuhause ersetzen sollten. So kommen etliche auf der Straße an, gehen eigene Wege, kämpfen sich durch. Wer mit dem Gefühl aufwächst, nirgends gut aufgehoben zu sein, hat kaum eine andere Wahl. In der Ausstellung „entkoppelt“ erzählen 20 junge Menschen aus eigener Erfahrung vom Leben auf der Straße. Wann sie an den Punkt kamen, es alleine schaffen zu wollen. Wie sie die Kraft dazu fanden. Wo sie sich Hilfe organisierten. Wie sie sich neue Chancen erarbeiten. Wovon sie heute träumen. In all ihren Facetten zeigt die Ausstellung auch, was soziale Angebote fur Straßenkinder und obdachlose Jugendliche bewirken können.Das Deutsche Jugendinstitut hat in seiner Studie„entkoppelt vom System“ bereits 2017 identifiziert, Dwas hilft: verlässliche Anlaufstellen und Betreuer, die Vertrauen wachsen lassen. Mehr Wohnraum fur junge Menschen. Arbeit, die den Selbstwert stärkt. In der Ausstellung „entkoppelt“ werden viele Stellen genannt, die diese Hilfe%0Dschon leisten. Daneben sind junge Obdachlose längst selbst aktiv: Das selbstverwaltete Projekt „MOMO“ bundelt Erfahrungswissen und vereint Kräfte – für eine bessere Zukunft in ihrem Sinne.